Das Workcamp „National Parks Action Days 2025“ war das erste SCI-Camp, das ich besucht habe. Es ist daher wahrscheinlich gut nachzuvollziehen, dass mich meine Rolle als Koordinator anfangs ein wenig nervös gemacht hat. Doch trotz eines anfänglichen sozialen Unwohlseins und der Unsicherheit, die meine Position mit sich brachte, erwies sich die Koordination des Workcamps als eine äußerst bereichernde Erfahrung.
Die Dynamik zwischen mir und den Freiwilligen sowie unter den Freiwilligen selbst war überwiegend positiv. Die wenigen Ausrutscher, die es gab, konnten in fast allen Fällen als Gruppe offen angesprochen werden und ebbten meist genauso schnell wieder ab, wie sie aufgekommen sind. In Fällen, die mehr Feingefühl erforderten, als ich es mir zutraute, stand mir das Personal von SCI und das des Nationalparks tatkräftig zur Seite.
Die Arbeit in den österreichischen Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen wurde kontinuierlich in Abstimmung mit den Parkangestellten durchgeführt. Ein typischer Arbeitstag begann um 9 Uhr und endete um 17 Uhr. Dabei wurde stets darauf geachtet, dass genügend Werkzeug zur Verfügung stand und ausreichend Pausen eingelegt wurden. Die Aufgaben bestanden hauptsächlich aus dem Ausreißen invasiver Neophyten und dem Mähen von Weiden mit der Sense. Im Rahmen kleiner Workshops zu Beginn des Camps wurde jeder Arbeitsschritt erklärt und die wichtigsten Arten vorgestellt.

Jede Woche beinhaltete zweieinhalb freie Tage, an denen die Freiwilligen selbst entscheiden konnten, wie sie ihre Zeit verbringen wollten. An den meisten dieser Tage war Wandern in den umliegenden Kalkalpen der beliebteste Programmpunkt. So wanderten die Freiwilligen teils unter meiner Leitung, teils auf eigene Faust, zum Hengstpass und zum Wasserklotz. Andere beliebte Möglichkeiten waren das Entspannen in der Unterkunft oder das Baden in der naheliegenden Enns.
Die Koordinierung der ersten Tage erforderte anfangs einiges an Aufwand, wurde jedoch von Tag zu Tag immer leichter. Nach den ersten Tagen entstand ein Rhythmus, der mit leichten Anpassungen für die restliche Zeit beibehalten werden konnte. Der Morgen begann stets mit Frühstück und einem Gesprächskreis, in dem Wünsche und Beschwerden besprochen wurden. Anschließend folgte eine Gruppenaktivität, die entweder von mir oder einem der anderen Freiwilligen geplant und angeleitet wurde. Beispiele hierfür waren Dehnübungen, Spiele zur Förderung der Gruppendynamik oder gemeinsame Tänze. Danach begann der eigentliche Alltag, und wir widmeten uns der Arbeit oder einem entspannten freien Tag.
Alltägliche Arbeiten wie das Aufräumen der Unterkunft, das Kochen und das Planen von Einkäufen wurden unter den Freiwilligen aufgeteilt. Insgesamt funktionierte diese Aufteilung gut, und nur selten wurden Aufgaben vernachlässigt. In solchen Fällen sah ich es oft als meinen Teil an, die halbfertigen Pflichten zu erledigen und gegebenenfalls das zuständige Team um mehr Gründlichkeit zu bitten. Diese Hinweise wurden stets gut aufgenommen.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich eine äußerst bereichernde Zeit erlebt habe. Ich konnte viel Neues über mich selbst und die Arbeit mit Menschen lernen. Die sozialen Fähigkeiten, die ich im Verlauf der zwei Wochen entwickeln und verbessern konnte, werden mich ebenso wie die vielen Erinnerungen mein Leben lang begleiten. Abschließend kann ich nur betonen, dass die Rolle des Koordinators sehr bereichernd war und ich dieses Erlebnis uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

By Nico List
„Bericht zur Presse: Der Nationalpark Gesäuse hat über unsere Freiwilligen berichtet! 🌿 👉 https://nationalpark-gesaeuse.at/service/news/“




